Abstraktion und Konkretion lassen sich als komplementäre epistemische Operationen betrachten, die für die Literatur, die Wissenschaften und die Künste gleichermaßen konstitutiv sind. Sie sind wirksam in Prozessen des Fingierens und Entwerfens, in der Anverwandlung, Anordnung und Beschreibung empirischer Gegenstände, in der Begriffsbildung und Exemplifikation. Methoden und Kategorien der praxeologisch orientierten Wissenschaftsforschung aufgreifend, befasst sich die Tagung mit historischen Konzepten und Verfahren der Konkretion und Abstraktion sowie mit künstlerischen und wissenschaftlichen Praktiken des Umgangs mit dem Konkreten: mit Verfahren der Beobachtung und Analyse, des Sammelns und Klassifizierens, der Präsentation und der Darstellung. Dabei soll der Begriff des Konkreten in seinen verschiedenen Facetten entfaltet und spezifiziert werden, vom Einzelphänomen über das Individuelle und Subjektive bis hin zum Sinnlich-Anschaulichen und den Konnotationen des präzise Umrissenen, Harten und Greifbaren.
Information und Anmeldung: konkret@germlit.rwth-aachen.de